Es ist ein Phänomen, das bei den betroffenen Frauen einen extremen Leidensdruck hervorruft – und das nun endlich einen Namen hat: Beim so genannten Lost Penis Syndrom kommt es dazu, dass die Frau den Penis ihres Partners nicht richtig in ihrer Vagina spürt, sein Glied also – gefühlt – in ihrer Scheide verloren geht.
Zum Lost Penis Syndrom kann es kommen, wenn eine Vagina (das Innere des weiblichen Geschlechtsorgans) sehr weit oder der Beckenboden geschwächt ist. Beides sind mögliche Folgen einer Geburt. Durch den Geburtsprozess kann die Vagina überdehnt und der Beckenboden geschwächt werden. Findet anschließend keine ausreichende Rückbildung statt, kann das das Lost Penis Syndrom nach sich ziehen.
Auch neurologische und genetische Ursachen kommen in Frage.
Doch nicht nur Frauen leiden unter der sexuellen Funktionsstörung. Ist die Partnerin vom Lost Penis Syndrom betroffen, bedeutet das auch Frust für IHN. Bei einer sehr weiten Vagina stößt der Penis auf keinen Widerstand, spürt also keine Reibung, die für die sexuelle Erregung jedoch unabdingbar ist. Ein Erschlaffen des Penis ist möglich.
Was können Betroffene tun? Zunächst sollte unbedingt – und das am besten so früh wie möglich – der Frauenarzt aufgesucht werden. Der kann die Ursache im besten Fall lokalisieren und möglichst effektiv etwas dagegen unternehmen. Liegt eine Beckenbodenschwäche vor, kann gezieltes Training dieses Bereichs helfen. Hilft das nicht weiter, kann der Gynäkologe Medikamente verschreiben, die eine Anspannung der Muskeln fördern. Ist auch dieser Schritt erfolglos, ist es möglich, die Beckenbodenmuskulatur per operativem Eingriff zu straffen.
Doch nicht immer ist eine zu weite Scheide Auslöser für das Lost Penis Syndrom. Wenn der Mann Erektionsprobleme hat und das Glied nicht erigiert bleibt, sondern wieder und wieder erschlafft, führt das zu denselben Problemen: Zu wenig Reibung bei ihm – und ihr. Wichtig ist in diesem Fall eine offene Kommunikation zwischen den Partnern. Gemeinsam lässt sich das Problem am besten in den Griff bekommen.